Anne von Hoyningen-Huene & Ulrike Stausberg
Im Rahmen des Stipendiums des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen 2021 entwickelte Anne von Hoyningen-Huene die zeichnerische Serie sowie den Werkfilm „Findungen“.
„FINDUNGEN“ & „KEIN YIN OHNE YANG“
Anne von Hoyningen-Huene
In einem festgelegten kreisförmigen Rahmen entwickelt sich ein immer neues Spiel von mit dem Pinsel aufgetragener Tusche, die jeweils nach kurzer Trocknung wieder abgewaschen wird.
Die Serie thematisiert Zeit, Vergänglichkeit, Flüchtigkeit – und den Reichtum, der aus einer organischen Beschränkung erwachsen kann.
Die Arbeiten treten untereinander in einen Dialog von jeweils sehr unterschiedlichen, sinnlich wahrnehmbaren Qualitäten. Es geht um Kraft, die sich in einem Feld entfaltet und die sich ganz unterschiedlich äußern kann: Mal laut, mal leise, mal aufgebäumt, mal zart.
Die unterschiedlichen Arbeiten wirken je nach Raumsituation und Konstellation immer wieder anders. Sie können dazu anregen, neu angeordnet zu werden und gehen immer wieder neue Paare oder Gruppen ein, manche stehen für eine Zeit lang alleine. Dann wandelt sich das Bild wieder.
Ulrike Staußberg
Erarbeitung einer informel-Reihe zur Sichtbarmachung sich gegenseitig bedingender und erfordernder positver bzw. negativer Konnotationen.
Das Helle, das Dunkle, das Leise, das Laute, das Schöne, das Hässliche, die Ordnung, das Chaos, das Tote, das Lebendige etc.
Jede Setzung bedarf ihres Gegenparts, um sich zu definieren, womit der Gegenpart seine Wertigkeit erhält.
Jede funktionierende Gesellschaft ist dringend darauf angewiesen, diese vielaspektige Ganzheitlichkeit zu akzeptieren und in sich aufzunehmen.
Die Abspaltung unerwünschter Aspekte führt zur Aufhebung einer sich selbst stabilisierenden Harmonie.
Dazu arbeitet Ulrike Staußberg mit klar abgeteilten „Malfeldern“, häufig auch mehrteilig (Storyboards), in 2-er Taktungen (Diptychon) oder in Baukastensystemen, wo Arbeiten gegensätzlicher Prägung zusammenfinden und ein großes Ganzes ergeben.